Willi und Dominic haben am 25.01.2019 ihren ersten Schwarzgurt erhalten. Aus diesem Anlass hab ich die Beiden für euch interviewt. Willi ist "Schüler der ersten Stunde" und seit der Eröffnung unserer Kampfkunstschule am 16.03.2012 dabei, Dominic seit dem 13.07.2012.
Beide waren ganz normale, schüchterne, etwas kräftigere 5t-Klässler. Und schaut euch mal an, was für selbstbewusste, aktive (und gutaussehende) 😎 junge Männer das geworden sind.
Willi & Dominic: Seit sieben Jahren.
Dominic: An einem Nachmittag in der Schule. Willi hatte mich damals einfach mitgenommen und nach ein paar "Spaßstunden" wurde daraus ernst. Es hat viel Freude gemacht und die Motivation hierfür wurde mehr und mehr.
Willi: Ich habe eine Freizeitbeschäftigung gesucht, in der ich Spaß, sportliche Betätigung und etwas Sinnvolles mache.
Willi: Daran kann ich mich nicht mehr erinnern... 😅
(Ich glaub es war so, dass Willi sich zum ersten Mal gewehrt hat, als Größere ihn wiederholt geärgert haben, seine Mutter war stolz...)
Willi: Das Beste am Training ist das familiäre Miteinander. Außerdem, dass es keinen Zwang bei den Techniken gibt, jeder findet seinen eigenen Weg.
Dominic: Am meisten an dem Training hat mir gefallen, dass man sich frei entfalten konnte und die gelernten Fähigkeiten an sich selbst anpassen kann. Die familiäre Atmosphäre spielte da auch eine große Rolle, man fühlte sich von der ersten Sekunde an in diesem Team willkommen.
Dominic: Das wichtigste Erlebnis in meiner bisherigen Zeit bei Protactics war die Verleihung des 1. Lehrergrades. Ein Zeichen für viel Durchhaltevermögen und Anerkennung. Spontan als lustigstes Ereignis fällt mir die Sprachbarriere von uns und den Baden-Württembergischen Trainern ein, denn schließlich sind "Zucker" tödlich.
Willi: Die Fahrten zu Wettkämpfen oder Weiterbildungen waren immer sehr witzig und schweißten uns enger zusammen. Im Training war der Spaß auch immer gegeben durch witzige Aktionen oder aber den Spaß miteinander.
Willi: Es war eine tolle Erfahrung an der Europameisterschaft teilzunehmen, man hatte den Vergleich zu anderen und eine Menge Spaß. Außerdem holte ich mir den Vize-Europameister Titel.
Dominic: Das stimmt. Als Team haben wir ziemlich gut abgeschnitten. Auch wenn ich mit meiner persönlichen Leistung nicht zufrieden bin, lernt man aus diesen Erlebnissen immer mehr. Letztendlich hat unser Team einen Vizeeuropameistertitel nach Hause gebracht, alles in allem also eine sehr gute Leistung auf die jeder sehr stolz sein kann.
(Das war am 17.04.2016 und eure Platzierungen in der Jugend: 2., 5., 7. & 9. Platz. Also 3 Teilnehmer im Finale. 😲 Wir sind immer sehr stolz auf euch! Euren ersten Wettkampf hattet ihr schon am 04.11.2012, nach etwa 6 Monaten Training!)
Dominic: Angefangen hat es mit dem "normalen Training", damals noch in Schönbach. Da haben wir eine Stunde die Woche trainiert. Nach einiger Zeit wurde es immer mehr. Ich und Willi haben uns dann immer öfter privat zum Training getroffen. Manchmal haben wir in den Ferien jeden Tag für viele Stunden trainiert und dabei auch eigene Techniken entwickelt. Über die Jahre ist dadurch eine enorme Summe an Trainingseinheiten zusammengekommen.
Willi: Jeden Freitag. Meistens auch am Wochenende und in den Ferien kam es häufig vor, dass wir fast jeden Tag für 2 - 3 Stunden trainiert haben.
(Anmerkung: Die beiden haben bis jetzt ca. 700-800 Stunden 😎 Training hinter sich!)
Dominic: Ja das ist sehr viel. Wie haben wir es geschafft so lange dabei zu bleiben? Ich denke das ist eine einfache Frage, denn letztendlich macht es auch noch nach sieben Jahren sehr viel Spaß.
Klar, gab es viele anstrengende Trainingsstunden doch diese haben einen stärker gemacht, denn auch wenn man mal eine Technik nicht schafft oder nicht mag gibt es noch tausend andere Möglichkeiten, die vielleicht mehr zu einem passen.
Meine größte Motivation damals war immer der Trainer, denn man wollte ja schließlich die Techniken auch so beherrschen und auf der anderen Seite war da immer der schwarze Gurt.
(Anm.: Meist leitete Ira das Training. Die Beiden liebten es die obligatorische "Erwärmung" auch mal zu versäumen...) 😏
Willi: Die Motivation war meistens der eigene Trainingspartner der einen anspornte, außerdem war ja das Ziel klar: Den 1.Dan und die Trainerlizenz in der Hand zu halten, diese 2 Ehrungen bekommt man schließlich nicht hinterhergeworfen.
Willi: Ich habe selber gemerkt, wie ich selber von Jahr zu Jahr selbstbewusster wurde und körperlich fitter. Durch das Arbeiten als Trainer, habe ich auch meinen beruflichen Werdegang umstrukturiert und möchte Kinder nicht nur in meiner Freizeit etwas beibringen, sondern auch beruflich.
Dominic: Auf jeden Fall. Am meisten hat es mein Selbstbewusstsein verändert. Ein Satz fällt mir dazu ein, den ich so oft gedacht und gesagt habe: "Ich kann das ne". Diesen Satz hab ich durch das Training überwunden und dieser kam immer seltener und schließlich nicht mehr.
Man geht einfach selbstbewusster durchs Leben und vor allem stark. Ich kann problemlos auf Menschen zugehen und diese ansprechen, was vor sieben Jahren kaum bis nicht möglich war. Auch ein weiterer Punkt ist, dass man aufmerksamer durchs Leben geht. Meine Pläne hat es nicht verändert aber sehr geprägt.
Dominic: Am Anfang dachte ich, man hat alles mit dem ersten Lehrergrad erreicht. Als ich dann aber immer näher an diesen herankam, merkte ich dann, dass es immer weiter geht. Jetzt auch aus der Sicht eines Trainers. Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, denn letztendlich habe ich darauf sieben Jahre gewartet. Nun heißt es hoffen, dass ich viel von dem, was dieser Gurt aufgenommen hat, auch wieder weiter geben kann.
Willi: Für mich ist der 1.Dan eine große Anerkennung für die Leistung, welche ich in den letzten 7 Jahren erbracht habe.
"Ein Schwarzgurt ist ein Weißgurt, der nicht aufgegeben hat. Erst mit dem Schwarzen Gürtel beginnt für den Kampfkünstler das ernsthafte Training."
www.kampfkunstkollegium.com
Dominic: Man hört trotz Schwarzgurt nicht auf zu lernen und bleibt in diesem Sinne immer ein Weißgurt. Schließlich entdeckt und entwickelt man immer Techniken, die man erlernt und anschließend weitergibt. Ich beginne jetzt auch damit, die Fähigkeiten eines Trainers zu erlernen und meine Aufgabe ist es jetzt, das "ernsthafte Training" also jetzt zu lernen wie man das erlernte Wissen weitergibt.
Dominic: Mein Wunsch war damals wie heute der, dass ich anderen Menschen in Not helfen will. Das einzige, was sich daran geändert hat, ist der Berufswunsch. Heute möchte ich Polizist werden. Ich denke, es hat sich also nichts Grundlegendes geändert.
Willi: Schon vor meiner Trainerausbildung habe ich als Übungsleiter immer mitgeholfen, was mir auch sehr Spaß gemacht hat. Somit wollte ich die Möglichkeit vergrößern, ein eigenes Training zu leiten.
Dominic: Einfach, weil ich mein Wissen weiter geben wollte. Einfach die Position wechseln.
Dominic: Ich denke, ich habe nicht den einen Schwerpunkt. Ich habe mir als Ziel gesetzt so gut wie möglich auf jeden einzelnen einzugehen wie es nur geht, klar kann man es nicht jedem recht machen aber man kann es versuchen. Das wichtigste, was ich weiter geben will, ist das Selbstbewusstsein und das Stark werden gegenüber anderen, einfach das man etwas Wert ist und man auch mal Stopp sagen darf.
Willi: Ich möchte Menschen leichte und verständliche Techniken beibringen und für die, denen es etwas schwerer fällt, mir mehr Zeit nehmen.
Dominic: Man lernt einfach was fürs Leben, die Techniken und die sportlichen Leistungen sind nicht das wichtigste. Jeder kann so lernen wie er es für richtig hält die Anregungen und auch mal die Kritik der Trainer sollen dabei helfen.
Willi: Wenn jemand eine Freizeitbeschäftigung sucht in der er: Spaß, sportliche Betätigung, etwas Sinnvolles macht, vlt. sogar in Richtung SV. Ohne Zwang zu Techniken oder eine bestimmte Kleiderordnung, dann ist er bei uns genau richtig.
An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass die beiden Jungs mich in der Anzahl der Techniken und manchen Fertigkeiten weit überholt haben! Dazu fiel mir das folgende Zitat in die Hände...
"Armselig der Schüler,
(Leonardo da Vinci)