...dazu gehören alle vorbeugenden Maßnahmen OHNE konkreten Anlass. Z.B. Aufnahme von Gewaltprävention in den Lehrplan zur Lehrer- und Erzieherausbildung, ebenso Fort und Weiterbildungen zu dem Thema. Kurse mit den Kindern: "Nein sagen", "Mein Körper gehört mir", Verhaltenstraining für "komische" Situationen etc. Ebenso (die in manchen Bundesländern gut ausgebauten) Präventionsangebote der Polizei für Kindergärten und Grundschulen.
Anlassbezogene Trainings mit speziellen/betroffenen Personengruppen. z.B. "Cool-Down"-Training, Übungen zur Impulskontrolle, negative Gefühle aushalten.
Meint den ganzen Bereich der juristischen Bestrafung, NACHDEM das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Folgende Faktoren helfen unsere Kinder zu stärken (Resilienz) und ungute Entwicklungen zu vermeiden bzw. umzukehren:
Besonders wichtig: Klare Grenzen setzten, Abweichungen deutlich aufzeigen und bei Wiederholung wie vorher angekündigt sanktionieren (ohne Gewalt und Demütigung!)
Die Schule ist neben der Familie, leider öfter auch an Stelle derselben, die Grundlage für soziales Lernen von Normen, Werten und Verhalten und wird als wichtige Instanz des sozialen Zusammenlebens und Erziehens immer bedeutender! Sie ist der beste Ort für die nachzuholende Sozialisation, da sie die Chance bietet, dies mit thematisch kompetenten und geschulten Lehrkräften sowie geeigneten Methoden zu erreichen.
Frühe intensive Beeinflussung und positive Bindungen und Interessen sind die beste Möglichkeit einer unguten Entwicklung aggressiver Kinder vorzubeugen.
"Schule ist nicht mehr nur der Ort reiner Wissensvermittlung, sondern vor allem für viele Jahre Lebensraum und neben der Familie die Basis der Sozialisation. Bildung muss in umfassendem Sinne als das Fundament ethischen Handelns verstanden werden und kann nicht auf die Wissenskomponente reduziert werden."
Normen müssen erlernt werden! Auch dies ist ein Teil der Bildung. Einhaltung von Normen ist kein angeborener (tierischer) Instinkt, sondern kann nur in einem langwierigen Prozess der menschlichen Bildung/Erziehung angeeignet werden.
Es geht vor allem um den Erwerb von Empathie, sich hineinversetzen können in den Anderen. Leider wird dieser Weg oft gerade durch übermotivierte Eltern torpediert, indem sie Ihre Kinder vermitteln etwas ganz besonderes zu sein. Normal zu sein ist nichts Unnormales.
Es kann nicht erwartet werden, dass Jugendliche mit erreichen der Volljährigkeit / Strafmündigkeit plötzlich beginnen die geltenden juristischen und arbeitsrechtlich üblichen Normen - z.B. Straßenverkehrsordnung - einzuhalten (leider ist oft das Gegenteil der Fall: Hälfte aller Schüler auf Kleinkindniveau » - Lesenswert!).
Es kann nicht Aufgabe der (Straf)Justiz sein, die plötzliche Einhaltung nicht erlernter Normen zu bewirken.
Regeln/Normen für das friedliche Miteinander bedürfen anfänglich der dauerhaften Kontrolle. Nur so werden diese für das Kind "sichtbar". Erst deren Verinnerlichung führt zu einer wirksamen "Selbst-Kontrolle" und macht Kontrollen von "außen" überflüssig.
Die Verbrechensforschung hat für die Entwicklung von Selbstkontrolle drei entscheidende Faktoren herausgearbeitet:
Am nachfolgenden Pyramidenmodell lässt sich die abnehmende Wirksamkeit der Einflussnahme gut darstellen. Außerdem wird die grundlegende Rolle der Familie bzw. der frühkindlichen Erziehung in Kindergarten und Schule deutlich.
Das ist die Basis unseres auf Gesetzen und Normen aufgebauten gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Obige Informationen wurden aus folgender Quelle zusammengefasst:
Broschüre Herausforderung Gewalt
Von körperlicher Aggression bis Cybermobbing:
Erkennen - Vorbeugen - Intervenieren
Themen: Gewalt , Körperverletzung , Mobbing/Stalking
Handreichung für Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte
kostenlose Broschüre der Polizei, 108 Seiten, A4 (auch als Download) 2 MB - SEHR zu EMPFEHLEN!