Das Vaterunser – wie du es auch beten kannst…

Das Vaterunser – wie du es auch beten kannst…

Lesezeit ca.: 11 Minuten

Zuletzt aktualisiert vor 10 Monaten von Henryk

Das bekannteste und am häufigsten gesprochene Gebet der Christenheit – das Vaterunser. Tausendmal hingemurmelt. Schon mal darüber nachgedacht?

Eine Frau, die Hände zum Gebet über der Bibel gefaltet.
Das Vaterunser – das bekannteste und am häufigsten gesprochene Gebet der Christenheit.
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Vor kurzem durfte ich an der Beerdigung eines Arbeitskollegen teilhaben. Es war eine würdige Trauerfeier. Ich habe über ein Leben erfahren. Wir begleiteten seine Urne zum Grab und, wie üblich, wurde das Vaterunser gebetet. Ein Gebet, welches ich vermutlich schon 1000-mal vor mich hin gemurmelt hatte, schnell war es dahingesagt. Für den Wunsch, die Worte zu fühlen, zu meinen – dafür war oft kein Raum. Manchmal schaffte ich es, es in meinem Kopf langsamer zu sprechen und jeden Satz zu verinnerlichen. Ich wollte es wirklich beten.

Ich hörte auf mitzusprechen*. In dem Moment traf es mich wie ein Blitz. Überwältigt fing ich an zu weinen. Nicht wegen des Menschen, dessen Urne da in die Erde gesenkt wurde, sondern weil ich das Gefühl hatte etwas verstanden zu haben. Es betraf nicht irgendeinen Gott da draußen, im Himmel oder auch sonst wo, sondern den Gott, das Göttliche in mir, an welchen dieses Gebet urplötzlich gerichtet war. Die Tränen liefen mir die Wangen herab, so bewegte mich diese Erkenntnis. Immer wieder dachte ich in den letzten Wochen daran. Folgendes ist daraus entstanden:

*) Ich hatte trotzdem oft mitgesprochen, um nicht aufzufallen.

„Suche nach dir selbst und du wirst Gott finden. Suche Gott und du wirst dir begegnen“

unbekannt (eventull Goethe oder C.G.Jung)

Vater unser

In „Die Kunst zu lieben“ schreibt Erich Fromm über die Beziehung zu unseren Eltern. Wir tragen sie in uns, selbst wenn diese nicht (mehr) da sind. Er nennt es das Mütterliche und das Väterliche. Das Väterliche zeichnet sich aus durch Disziplin, Leistung, Anforderungen, Belohnung und Lob oder Bestrafung und Kritik. Das Mütterliche ist erkennbar an der bedingungslose Liebe, Annahme und Fürsorge. Mit dieser Sphäre verbinde ich mich, wenn ich „Vater unser“ sage. Gelegentlich habe ich „mein Vater“ gebetet. Ich wende mich an die Kräfte und Geschenke, welche mir meine Eltern mitgegeben haben (sollten). Reicht meine eigene Kraft nicht aus, leihe ich sie mir in der Liebe meiner Mutter und in der Strenge / dem Fordern meines Vaters.

Solltest du deine Eltern nicht kennen, oder unangenehme Erfahrungen gemacht haben, nimm das Bild/den Archetypus des Mütterlichen und Väterlichen. Es ist ebenso möglich, dass dein Vater dich bedingungslos geliebt hat und deine Mutter fordernd und streng war.

Im Himmel

Für mich deutet es darauf hin, dass wir den Himmel – und ebenso die Hölle – in uns tragen. Dies sind keine externen Orte.

ZEN Geschichte – Himmel & Hölle

Ein Krieger namens Nobushige suchte einst Zen-Meister Hakuin auf und fragte ihn „Gibt es Himmel und Hölle wirklich?“

„Wer bist du?“ wollte Hakuin wissen.

„Ich bin ein Samurai!“ bellte Nobushige.

„Du und ein Krieger?“ rief Hakuin da aus.

„Welcher Herrscher würde dich wohl zu seiner Leibwache machen? Du siehst ja aus wie ein dahergelaufenen Bettler!“

Auf diese Worte hin wurde Nobushige dermaßen zornig, dass er augenblicklich nach seinem Schwert griff.

Doch seelenruhig fuhr Meister Hakuin fort:
„So, du hast also auch ein Schwert? Wahrscheinlich ist es so stumpf, dass du mir damit nicht einmal den Kopf abschlagen könntest.“

Als Nobushige daraufhin sein Schwert aus der Scheide zog, sagte Hakuin ganz ruhig und langsam:

„Und hier öffnen sich die Tore der Hölle.“

Sofort erfasste und spürte der Samurai die unglaubliche geistige Kraft Hakuins, steckte sein Schwert zurück in die Scheide und verneigte sich tief.

Und Hakuin sprach:

„Und hier öffnen sich die Pforten des Himmels.“

Meister Hakuin Ekaku (jap. Hakuin Zenji) lebte von 1686-1769. Er war ein großer Zen-Meister und er reformierte die Rinzai-Line.

Für mich ist es die Aufforderung jeden Tag, mit den Kräften die in uns stecken, den Himmel zu erschaffen, in uns selbst und in der Welt um uns herum.

Geheiligt werde dein Name

Dieser Satz hat für mich zwei Aspekte. Zum einen der Wunsch, dass es mir gut gehen möge und ich gesund und heil sein soll. Zum anderen, dass ich mein Selbst wertschätze, mich ernst nehme. Akzeptanz aller Wünsche und Bedürfnisse. Selbstannahme, Selbstachtung, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein … Der Wunsch, „heilig“ zu sein, trägt etwas identitätsstiftendes an sich.

Heilig geht auf althochdeutsch heilag zurück, was möglicherweise einen Ursprung im altnordischen hei lagr mit der Ausgangsbedeutung „eigen“, „Eigentum“ hat oder von althochdeutsch: Heil „Zauber“, „Günstiges Vorzeichen“, „Glück“ oder heil „gesund“, „unversehrt“, „gerettet“ kommt … ebenso: göttlich, geweiht, abgesondert, heil, ganz.
Wikipedia

Dein Reich komme, dein Wille geschehe

Ich könnte mir vorstellen, dass dies meint, ein Bewusstsein für meine Bestimmung und diese zu leben. Selbstbestimmt. Nicht das, was andere von mir erwarten oder mir überstülpen, sondern das zu entdecken, was tief in mir verborgen ist und darauf wartet ans Licht zu kommen, zum Leben erweckt zu werden. Aus meiner Sicht geht es hier nicht um das Ego, unsere selbstsüchtigen (was für ein geniales Wort) Wünsche zu erfüllen, sondern die Welt und das Leben mit unseren Gaben und unser Einzigartigkeit zu bereichern.

Ebenso die Annahme (also wahrnehmen, annehmen, akzeptieren) von dem was ist, auch wenn ich den Sinn NOCH nicht sehen kann. Zusammenhänge in dem Großen Ganzen, die mein kleiner Geist noch nicht wahrnehmen kann.*

*) Danke Roswitha Tocker 🙏

Wie im Himmel so auf Erden

Wenn der Himmel in uns ist, dann ist die Erde um uns herum. Wir sollen uns im Innen und nach außen entfalten und gestalten. Weder nur um mich allein kümmern noch nur um das Außen. Sowohl, als auch. Yin und Yang.

Unser tägliches Brot gib uns heute

Dies könnte meinen, dass wir in jeder Hinsicht gut für uns selbst sorgen. Gesunde Selbstfürsorge für unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist. In einer Bibelstelle wird davon gesprochen: “der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das hervorgeht aus dem Munde Gottes“. Jeder kennt das: Den ganzen Tag fließt ein unablässiger Strom von Gedanken durch unseren Kopf. Allermeist sind sie anklagend, verurteilend, bringen Ängste oder Sorgen. Seltener verschaffen sie uns Freude, Frieden, Fröhlichkeit. Sollten wir vielleicht mehr darauf achten, uns von dem Göttlichen, welches in uns wohnt, durch gute Gedanken stärken zu lassen?

Vergib uns unsere Schuld

Es gab in eine Zeit in meinem Leben, da erlebte ich mich von Gott verlassen. Ich beneidete all jene, die „ihren Jesus“ hatten. Konnten sich jederzeit an ihn wenden und um Vergebung bitten, wenn sie mal verkackt hatten. In diesem Moment verstand ich, dass ich derjenige bin, der mir vergab.

Ich erinnere mich an Situationen in meinem Leben, in welchen ich Gott um Vergebung gebeten hatte. Dennoch spürte ich davon nichts und Schuld plagte mich weiterhin. Obwohl mir die Vergebung Gottes zugesprochen war, hatte ich mir selbst nicht vergeben.

Schuld ist etwas, was in der Vergangenheit festhält. Das ist wie eine Kette, die uns zurückzieht an den Ort des Versagens. Schuld hindert uns daran, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Sie blockiert unsere Kräfte, unsere Energie, unsere Kreativität.

Die 3 Ursachen für Leiden:

  • Gier, das Festhalten (an schönen Erfahrungen, der Wunsch, dass diese nicht enden mögen)
  • Hass, das Widerstehen, der Kampf gegen etwas (z. B. gegen Traurigkeit, Verlust, …)
  • Verblendung, das Leugnen dessen, was gerade ist (z. B. dass es mir nicht gut geht, …)

(Nach dem Buddhismus – Wikipedia )

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Wie Jesus kann ich beten „vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun”. Doch wenn es nicht aus mir kommt, werden sie davon nichts spüren. Zuallererst befreit uns die Vergebung. Die Kraft, welche wir bisher in innere Anklage und Vorwürfe gesteckt haben, steht uns jetzt für Schönes zur Verfügung. Wir sind nicht mehr „nachtragend“. Du trägst den Anderen ihre Schuld nicht mehr hinterher. Und gleichzeitig schenkst du dem Anderen damit die Möglichkeit, sich eben so frei zu entfalten wie du selbst.

Und führe uns nicht in Versuchung

Für mich persönlich sind Satan, Dämonen, finstere Mächte eine Projektion unserer inneren Dunkelheit. Eine bezaubernde Frau kann uns nicht verführen, wenn wir nicht verführt werden wollen (ich denke da an das finstere Mittelalter, an die Inquisition und der Verurteilung von Frauen als Hexen). Wir könnten das Böse nicht tun, wenn es nicht in uns wäre bzw. wir es gewähren lassen, wenn wir ihm Raum/Macht geben.

Dieser Satz ist für mich die Aufforderung an mich selbst, die Dunkelheit in mir genau anzusehen. Nicht sie zu unterdrücken, zu verleugnen, irgendwo ganz tief in mir wegzusperren. Das funktioniert nicht und macht sie nur je länger, umso stärker. Die Aufforderung an mich, meine Schwächen und Unvollkommenheiten anzuerkennen und liebevoll „sein zu lassen”. Kein Verbessern, kein noch heiliger werden (was leider meist mit einer Abwertung der anderen, der „Unheiligen“ einhergeht). Sondern ein versöhnt sein mit meiner eigenen Unzulänglichkeit. Das macht mich liebevoller und genießbarer für die Welt um mich herum.

Sondern erlöse uns von dem Bösen

Früher habe ich hier an den Teufel gedacht, an Dämonen, an die „bösen Menschen“ da draußen. Dem Bösen – Singular. Das eine Böse. Eine Entität, einen Persönlichkeitsanteil – in uns? Ich denke hier an das Ego. Alles Leid, ob in uns selbst oder in der Welt, kommt aus dem Ego. (siehe: Die 3 Ursachen des Leidens)

Erlösung bedeutet meiner Meinung nach ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Aus dem Jetzt auf das Versagen der Vergangenheit zu schauen, ohne dabei zu leiden, ohne Schuldgefühle. Auf Schönes ohne Sehnsucht, auf Verpasstes – „Fehler“ – ohne ständig wiederkehrende Reue und Bedauern. Auf die Zukunft ohne unsinnige Angst, nutzlose Sorge und unerfüllte Hoffnung. Ein versöhnt sein mit der eigenen Biografie. Alles ist gut, so wie es jetzt ist.

Erlösung meint, ganz im Sein anzukommen. Die Kette, welche uns mit all diesen Ereignissen verbindet, ist durchtrennt. Sie ist gelöst. Wir sind befreit. Wozu sind wir befreit? Zur Freiheit (Gal 5,1). Freiheit wovon? Zur Freiheit von der Knechtschaft unseres Egos, dem ständigen Strom unsere Gedanken, Identifikation mit den Gefühlen und von den Anhaftungen an all dem was war.

»Achte gut darauf: Ich mache alles neu!«

Das Buch: Offenb. 21,5

Wir sollen uns nicht wieder das Joch der Knechtschaft – das Festhängen an unseren Sünden – auferlegen lassen. (Gal 5,1) Das heißt, Erlösung ist ein permanenter Prozess, kein einmaliges Ereignis.

Was ist das Ego?

Unsere unerlösten, verletzten inneren Anteile, welche versuchen sich Gehör zu verschaffen? Wir können das Ego nicht töten, doch wir können ihm zuhören und ihm helfen zur Ruhe zu kommen. Es ist möglich, unser Ego zu transformieren. Ich denke, das ist, was die Bibel Errettung oder Erlösung nennt.

Im Sterben am Kreuz wird uns Jesus hier zum Vorbild. Die absolute Hingabe an den Moment, aufgeben allen Widerstandes, alles annehmen, was gerade ist. Ohne zu klagen, ohne Kampf. „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“. Ein loslassen „seines“ Lebens.

Die Befreiung von der Herrschaft* des Egos ermöglicht mir im Hier jetzt zu sein, ermöglicht mir zu „leben“. Keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur Hier und Jetzt. Das erfahren wir in der Erlösung. Das ist Ewigkeit, ewiges Jetzt. „Ihr werdet in Ewigkeit leben“ (Joh. 6,51)

*) es ist noch da, doch ohne mich zu beherrschen.

»Zur genau richtigen Zeit habe ich dich erhört, und am Tag der Rettung bin ich dir zu Hilfe gekommen!« Schaut doch! Jetzt ist dieser passende Zeitpunkt, ja, heute ist der Tag der Rettung!

nach: das Buch 2. Kor 6,1-2/Jes. 49,8

Nicht irgendwann in 100 Jahren – heute ist dein Tag.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit

Erinnern wir uns daran, ich spreche von dem Göttlichen in uns. Steht nicht schon in der Bibel „das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lk 17,20)? In uns ist die Kraft, alles zu erreichen. „Alles ist dem möglich dem, der glaubt.“ (Mark 9,23)

Mögen wir einen Menschen begegnen und nach seiner äußeren Erscheinung mag er, klein und gewöhnlich wirken. Dennoch trägt jeder Mensch, ohne Ausnahme, eine unverwechselbare Herrlichkeit in sich, welche darauf wartet offenbar zu werden. Die Ewigkeit ist kein Ort irgendwo da draußen, der irgendwann einmal kommt, wenn wir tot sind, sondern die Ewigkeit ist in uns, genau in diesem Moment. Öffnen wir uns für die Schönheit und Herrlichkeit und ebenso für den Schmerz und den Verfall, der uns in diesem Augenblick umgibt.

Amen

Gerade hatte ich einen Gedanken: 

Das Wörtchen "uns" ist ein Personalpronomen im Dativ* und bezeichnet die erste Person Plural (wir) in der deutschen Sprache. Es wird verwendet, um auf eine Gruppe von Personen zu verweisen, zu der der Sprecher gehört. Die Bedeutung von "uns" ist, dass es auf die Sprecher selbst und mindestens eine weitere Person in der Gruppe verweist.

*) Die korrekte Verwendung des Dativs ist wichtig, um die Beziehung zwischen Handelnden und Handlungen in einem Satz klar auszudrücken.

"Uns" als Reflexivpronomen

Reflexivpronomen sind Wörter, die eine Aktion auf die handelnde Person oder Gruppe zurückverweisen. Sie zeigen an, dass die Handlung auf die Person/Gruppe zurückfällt, welche sie ausführt.

Sie helfen "uns" die Handlung bewusst auf die Person/Gruppe zurückzuführen, welche das Geschehen bestimmt. Dabei betonen sie die Selbstbezogenheit der Handlung.

Was wäre wenn "wir" dieses "uns" auf die Idee der "Inneren Tafelrunde" beziehen? 


PS: Natürlich kann ich das "uns" auch als mein inneres Verbundensein mit all den anderen Gläubigen verstehen.

Was ist die „Innere Tafelrunde“?

Das psychologische Prinzip der „Inneren Tafelrunde“ bezieht sich metaphorisch auf eine Vorstellung, bei der verschiedene Persönlichkeitsanteile oder -aspekte einer Person als Charaktere an einem imaginären Tisch sitzen und miteinander kommunizieren. Dieses Konzept stammt aus der psychologischen Arbeit und wird oft in der psychologischen Therapie, insbesondere in der Gestalttherapie und anderen Ansätzen der Persönlichkeitsentwicklung, verwendet.

Erklärung des Prinzips der „Inneren Tafelrunde“:

  1. Integration von Persönlichkeitsaspekten: Die „Tafelrunde“ repräsentiert die verschiedenen Facetten oder Teile einer Person, die in Dialog treten, um eine bessere Selbstverständnis und Integration zu ermöglichen.
  2. Selbstreflexion und Selbstverständnis: Durch die Interaktion dieser „Charaktere“ können Emotionen, Konflikte und Bedürfnisse besser verstanden und verarbeitet werden.
  3. Psychologische Integration: Ziel ist es, einen Ausgleich und eine Integration dieser unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile zu erreichen, um eine ganzheitlichere und ausgeglichenere Persönlichkeit zu fördern.

Dieses Konzept dient dazu, die innere Vielfalt eines Menschen zu erkennen und zu akzeptieren, indem verschiedene Teile der Persönlichkeit bewusst gemacht und miteinander in Dialog gebracht werden, um Selbstakzeptanz und -wachstum zu fördern.

Vaterunser – Gott meiner Dunkelheiten

An der Inneren Tafelrunde finden sich auch dunkle Gestalten. Der Tod, der Teufel, ein Quäl“geist“, der dir ständig alle dein „Fehler“ vorhält… bei mir ist es manchmal ein kleiner Hitler, der rumschreit und und Befehle gibt…

Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, wohin vor deinem Angesicht fliehen? Wenn ich hinaufstiege zum Himmel – dort bist du; wenn ich mich lagerte in der Unterwelt (bei den Toten) – siehe, da bist du. Nähme ich die Flügel des Morgenrots, ließe ich mich nieder am Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich ergreifen. Würde ich sagen: Finsternis soll mich verschlingen und das Licht um mich soll Nacht sein! Auch die Finsternis ist nicht finster vor dir, / die Nacht leuchtet wie der Tag, wie das Licht wird die Finsternis.

Psalm 139, 7-12

Wenn Gott Gott ist dann kommt er auch mit unseren finstersten und abgründigsten Anteilen klar. Das was wir als Finsternis, Schlechtigeit, „Sünde“… und bezeichen, bei ihm ist es reines Licht. Er sieht unser wahres Ich, unsere innerstes, unser Selbst, welches ohne Makel und frei von Dunkelheit ist.

Ein Tipp der mir bei quälenden Gedanken(schleifen) geholfen hat:

„Du bist nicht deine Gedanken“

Buddhistische Weisheit

Du darfst dich liebevoll von der Identifikation – ich bin das alles was in mir abgeht – verabschieden. Darfst still dasitzen und von ferne zuschauen, wie Wolken die vorbeiziehen oder Bienen die in Ihrer Beute ein und ausfliegen. Je öfter du das übst, um so schneller und länger kannst du von diesem „inneren Schleudergang“ loskommen. Stille und Frieden, Sein, Ankommen im Moment, das ist es was du dann erfahren darfst. Welch ein Geschenk.

„Die Gedanken sind wie wilde Tiere. Ich muss sie beobachten, während sie in den Bienenstock ein- und ausfliegen.“

Teresa von Avila

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