Texte schreiben? Texte diktieren!

Lesezeit ca.: 6 Minuten

Hallo ihr Lieben, mag sein, dass ihr euch wundert, dass ich in letzter Zeit so viele Texte raushaue. Ich könnte jetzt ja dick auftragen und rumprollen, was für ein toller Kerl ich bin (der ich ja auch wirklich bin) oder ich könnte euch mein Geheimnis verraten. Ich diktiere meine Texte. Auf die Idee hat mich meine Liebe Freundin Roswitha Trocker gebracht (weil sie nicht so gerne tippt).

Texte diktieren. Probiere es aus

Wie du (mit diesem einfachen Tipp 😆) deine Kreativität revolutionieren und deinen Output auf 500 % katapultieren wirst…. 😉

Mein Geheimnis

Vor kurzem habe ich eine kostenlose App entdeckt, welche gesprochene Worte transkribiert. Eine weitere Buddy-Freundin habe ich damit schon infiziert. Seitdem haut sie einen Text nach dem anderen raus. Das Schöne an der App ist, wenn ich im Schneidersitz mit meinem Kaffee auf dem Sofa sitze und eine coole Idee habe, brauche ich nicht erst den Laptop hochzufahren. Sondern ich greife nur zum Handy und diktiere meine “Erleuchtungen” super einfach in die App.

Wie funktioniert das?

Die App versteht Ansagen zur Interpunktion und zum Zeilenvorschub. Diverse Ähhhms und Huster bleiben unberücksichtigt. Die Nutzung lässt sich recht schnell und bequem erlernen. Wichtig ist, die Texte bzw. die Sätze möglichst zusammenhängend (langsam und deutlich – nicht unbedingt laut) zu sprechen. Das Programm kann manche Worte nur aus dem Kontext korrekt erfassen. Wenn machbar, korrigiere ich den Text gleich in der App und spreche fehlende Worte ein. Diese erkennt es manchmal nicht so gut. In seltenen Fällen ist dann doch etwas Handarbeit verlangt.Zudem hat die App eine eigene Tastatur mit den wichtigsten Befehlen und Interpunktionen. Über einen Klick kann man zur Standard-Tastatur des Handys wechseln. So ist ein hybrides Arbeiten möglich. Ansagen und zeitgleich die Interpunktion etc. per Hand einfügen. Ohne die Aufnahmefunktion ständig neu starten zu müssen. Sehr praktisch.

Output auf 500 % – in weniger Zeit?

Mit dieser App hat sich mein Output drastisch erhöht. Für alle die ein Buch schreiben wollen ein Geheimtipp. Da kannst du mal schnell beim Spaziergang in der Mittagspause deinem persönlichen Sekretär ein Kapitel für dein neues Buch diktieren. (Voraussetzung sind dann natürlich hast du mobile Daten auf deinem Gerät aktiviert hast). Was ich noch nicht probiert habe, auf der Fahrt zur Arbeit Ideen aus meinem vielfältigen Gedankenkarussell einzusprechen. Natürlich über Freisprecher. Vor 2 Tagen habe ich meiner Tochter eine zweieinhalb seitige Englisch-Hausaufgabe auf diese Weise ruckzuck „abgetippt“.

Nachteile

Ein einziger aus meiner Sicht: kleine Werbeeinblendung in der Mitte, sind manchmal etwas nervig…

Vorteile

Der Vorteil zur normalen Spracheingabe Funktion eines Smartphones: Bei meinem Smarty, muss ich, sobald ich eingreife (Satzzeichen etc.), die „Aufnahme“ neu starten. Das Diktieren hatte ich schon mit der normalen Notizfunktion der Handys versucht. Beschwerlich. Mit der App dagegen gutes Arbeiten im Fluss. Ohne Unterbrechung. Und ich hab das Gefühl, die Erkennung ist wesentlich genauer… Interessant zu beobachten, wie die App den Text verarbeitet. Die Erkennung wird in einer grauen Blase auf dem Display angezeigt und erst bei einer Sprechpause in den Textfluss eingefügt.

Text diktiert, wie weiter?

Sobald ich mit meinem Text fertig bin, speicher ich den über ein angebotenes Menü auf Google Drive. Dort kann ihn Sekunden später am PC problemlos öffnen, in ein leeres Dokument kopieren und weiter bearbeiten (willst du denn Text für WhatsApp oder einen anderen Messenger verwenden, wirfst du den Text über einen Button-klick in die Zwischenablage).

Google Drive & Google-Docs

Dazu einen weiteren Tipp. Ich verwende mehrere Schreibprogramme. Zuerst kopiere ich den Text in ein leeres Blatt von Google Docs. Das ist ein webbasiertes Schreibprogramm. Für mich das Praktische daran ist, ich arbeite in meinem Firefox Browser und nutze ein bereits installiertes Add-on LT Language-Tool (sinnvolles Schreib- und Grammatik-Korrektur-Tool). Die Größe der Bedienelemente und der Schriftanzeige kann man beliebig vergrößern und verkleinern (mit Strg und + oder -). Im weiteren Verlauf kopiere ich den Text in ein normales Schreibprogramm. Bei mir ist das LibreOffice. Und dort formatiere und speichere, drucke ich dann das Ganze.

Letzter Feinschliff – Profi-Software

Wenn ich alles noch eine Ticken schicker will, kopiere ich es zuerst in mein spezielles Buch-Schreibprogramm “Papyrus Autor”. Die Besonderheit dort ist, dass ich die Stilanalyse nutze. Das ist für mich das megageilste Tool überhaupt. Hatte ich schon vorher in einer kostenlosen Webseite (mit nerviger Eigen-Werbung alle zwei Minuten) genutzt. Die Texte wurden dadurch enorm verbessert (für Blog & Webseite). Aber vor allem mein eigener Stil, der Umgang mit Worten und die aufkeimende Liebe zur deutschen Sprache und zum Schreiben wurde “transformiert”. Nutze das Tool seither meist auch für (amtliche) Briefe/Liebesbriefe etc.Kurzer Hinweis, ich habe ebenso zwei andere Autoren-Programme ausprobiert (Scrivener und Patchwork). Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten hat dieses Tool auf mich den besten Eindruck gemacht. Ich hab ein paar Ideen an den Programmierer geschrieben und bei Problemen gab es umgehend und kompetente Hilfe!

Mein Tipp – Papyrus-Autor

Das Programm “Papyrus-Autor” selbst hat eine mega-umfangreiche Synonym-Funktion (Thesaurus), von welcher ich reichlich Gebrauch mache. Eine Lesbarkeits-Einschätzung, ob sich der Text leicht oder schwer lesen lässt, sowie eine Unmenge an anderen tollen Funktionen (Stilstatistiken, Timeline, Personenregister, Mindmaptool, Quellenhinweise…) komplettieren das Ganze. Klare Empfehlung für alle Buchschreiber, Blogger und Poster. Die 199 Euro für dieses Programm sind gut angelegt. Du kannst das Programm parallel auf zwei Geräten installieren. Auf deinem Laptop für unterwegs und auf deinem PC zu Hause. Wenn du das Programm dann noch mit Google Drive verknüpfst, kannst du von überall auf deine Dokumente zugreifen.Megaletzte Feinheiten ergeben sich, sobald ich den Text an den Ort seiner Bestimmung bringe. Im Blog oder als Post gelten andere (optische) Regeln, als bei einem Brief. Zwischenüberschriften, kürzere Absätze, Formatierungen, Hervorhebungen…

Zeitersparnis, Spontanität & Flow

Damit brauche ich etwa nur noch ein Viertel der Zeit wie zuvor. Für 2000 Worte (entspricht etwa 4 A4 Seiten) habe ich bisher fast meinen ganzen Sonntag opfern dürfen. Abzüglich Zeiten zum Kochen für die Familie. Und selbst da habe ich unterdessen schon die App genutzt. Mein Handy steht beim Kochen auf dem Messerblock, während ich das Gemüse für die China-Pfanne schnibble und texte nebenbei. Bzw. ich texte und ich koche noch ein bisschen. Jetzt bekommt für mich der Spruch von Teresa von Avila eine völlig neue Bedeutung.

„Gott findet sich auch mitten unter den Kochtöpfen“.

Spassfaktor

Spaßig ist immer, wenn meine Kinder reinkommen und ich ihnen antworte. Oder mir die Katze den Schoß springt und ich mit ihr spreche. Das steht dann alles mit im Text. Ebenso denkbar wäre es, die App bei einer inspirierenden Sitzung auf dem stillen Örtchen zu nutzen.

Fazit

Mega geile Entdeckung. Für mich das Beste nach der Mondlandung. Der Reiz an der Sache ist, alles, was mit Technik zu tun hat, bereitet mir krassen Spaß. Somit unterstützt diese App meinen Flow megamäßig.

Also dann ihr Lieben, ausprobieren.❤️

Innerhalb etwa 2 ½ Stunden habe ich jetzt etwa 1450 Wörter diktiert, korrigiert und verfeinert für welche ich sonst locker 6 Stunden benötigt hätte. 👍

Fast vergessen:

Bei Android heißt die App: SPEECHNOTES – Sprache zu Text

Apple hat dafür eigen Tools an Board oder auch Apps.

Hat dir mein Beitrag gefallen?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Bisher hat keiner diesen Beitrag bewertet 🙁 Wäre nett, wenn du der Erste bist.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert