Frauentag 2025 – Unsere gemeinsame Reise

Frauentag 2025 – Unsere gemeinsame Reise

Lesezeit ca.: 7 Minuten

Zuletzt aktualisiert vor 1 Stunde von Henryk

„Ein Jahr geht schnell vorüber …“ – an diese Zeile aus „Solange man Träume noch leben kann“ von der Münchner Freiheit musste denken, als mir beim Blick in den Kalender klar wurde: Es ist wieder Frauentag. Auch wenn im vergangenen Jahr nicht allzu viel für die Gleichberechtigung erreicht wurde, heißt das nicht, dass wir stehenbleiben. Dazu möchte ich euch als Erstes auf einen Blick in die Geschichte einladen:

Übrigens steht der 115. Frauentag in Deutschland unter dem Motto: "Geschlechtergleichstellung heute für ein nachhaltiges Morgen." - Das passt ja. Habe ich erst gegoogelt als der Beitrag schon fertig war.

Beitragsbild Quelle: Foto von Chelsi Peter von Pexels

Jäger und Sammler – Die Zeit der natürlichen Gleichberechtigung

Stellt euch vor, in der Steinzeit vor über 12.000 Jahren lebten Menschen in kleinen, nomadischen Gruppen von 20 bis 50 Personen, in denen jeder seinen Platz hatte – ohne starre Hierarchien und Besitzansprüche.

Eine prähistorische Szene, die eine kleine Gruppe von Nomaden in einer offenen Landschaft zeigt. Eine Frau im Vordergrund sammelt wilde Früchte, Nüsse und Wurzeln.

In diesen Gemeinschaften war die Rolle der Frau von Natur aus gleichberechtigt: Während die Männer bei der Jagd auf große Beutetiere aushelfen, sorgten die Frauen beim Sammeln von wilden Pflanzen, Nüssen, Früchten, Wurzeln und kleinen Tieren für einen Großteil (ca. 70%) der Nahrung und damit für das Überleben.

Frauen hatten hier ein Mitspracherecht bei Entscheidungen und konnten auch Führungsrollen übernehmen, ohne dass starre gesellschaftliche Strukturen oder Besitzverhältnisse im Weg standen. Feste Partnerschaften waren unüblich und Kindererziehung die gemeinschaftliche Aufgabe des gesamten Stammes. Es war eine Zeit, in der man gemeinsam zog, jagte und feierte – ein echtes Miteinander, bei dem jeder zum Erfolg der Gruppe beitrug.


Die Sesshaftwerdung – Vom Nomadentum zum Besitz und Erbe

Mit der neolithischen Revolution – vor etwa 12.000 bis 10.000 Jahren – begann ein tiefgreifender Wandel.

Als die Menschen sesshaft wurden (lt. Jared Diamond der „größte Fehler der Menschheitsgeschichte“*), begannen sie mit Ackerbau und Viehzucht. Dies änderte nicht nur die Art und Weise der Nahrungsbeschaffung, sondern auch das gesamte Zusammenleben.

Eine alte Dorfszene, die den Übergang vom Nomadenleben zur sesshaften Landwirtschaft zeigt. Die Menschen arbeiten auf den Feldern, kümmern sich um Tiere und bauen Gebäude.

Durch die Ansammlung von Besitz, wie Land, Vieh und Häusern, entstanden feste Erbsysteme. Es galt die Legitimität der Erben sicherzustellen, um das angesammelte Vermögen innerhalb der männlichen Linien zu bewahren. Das sorgte für stark regulierte Sexualnormen und Familienbilder. Materielle Werte in den Mittelpunkt. Frauen, die in den nomadischen Zeiten eine zentrale Rolle gespielt hatten, verloren in vielen Regionen an gesellschaftlicher Bedeutung. Patriarchal geprägte Strukturen entstanden.

Es war ein Umbruch, der eine stabile Nahrungsversorgung und gewaltige kulturelle und technische Entwicklungen mit sich brachte. Gleichzeitig führte er zu einer stärkeren Arbeitsteilung und weniger Mitspracherecht für Frauen. Ein Schritt in eine Richtung, die wir heute gemeinsam neu überdenken möchten.

(*Siehe auch „The Worst Mistake in the History of the Human Race“ - Jared Diamond, 1987 in der Zeitschrift Discover Magazine veröffentlicht. Er argumentiert, dass die landwirtschaftliche Revolution, die oft als Fortschritt betrachtet wird, in Wirklichkeit eine Verschlechterung der menschlichen Lebensbedingungen mit sich brachte, einschließlich sozialer Ungleichheit, Krankheiten und schlechterer Ernährung. )

Mittelalter – Zwischen Sünde und Heiligkeit

Im Mittelalter spielte die Kirche eine zentrale Rolle bei der Prägung des Frauenbildes. Die biblische Eva wurde als Urheberin des Sündenfalls dargestellt – als Hexe, als Verführerin, die Männer zur Wollust und in den Abgrund trieb. Dies galt als Warnung vor moralischem Verfall, sollte die festgelegte Normen festigen und endete leider oft im Wahn von Hexenjagden und brennenden Scheiterhaufen.

Eine mittelalterliche Szene, die in zwei kontrastierende Hälften geteilt ist. Auf der einen Seite eine dunkle und bedrohliche Darstellung von Eva als Verführerin mit einem Apfel in der Hand, auf der anderen Seite die Jungfrau Maria.

Strahlendes Gegenbild: die Jungfrau Maria. Verehrtes Symbol für Reinheit, Gnade und Fürsorge. Das göttliche Insta-Idol für die keusche Frau von Damals. Ambivalenz zwischen Verdammung und Anbetung.

Andererseits boten Klöster und Orden – trotz strenger Regeln – vielen Frauen Räume, in denen sie geistige und intellektuelle Führungsrollen übernehmen konnten. Das mittelalterliche Frauenbild war komplex und hatte mehr Facetten, als man auf den ersten Blick vermuten mag.


Romantik – Die Muse und das unerreichbare Ideal

Die Romantik, vom späten 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, verlieh der Frau ein fast mythisches Image. Häufig als Muse dargestellt – geheimnisvolle, beinahe übernatürliche Wesen, die Kreativität und Emotionen beflügelten. Objekt der Begierde und moralische Instanz in Einem.

Das Idealbild, das hier entstand, verband körperliche Schönheit mit Reinheit, Unschuld und einer tiefen emotionalen Ausstrahlung. Eine gewisse Unerreichbarkeit und Unnahbarkeit, machte sie zum idealen, aber zugleich ungreifbaren Objekt der Bewunderung. Maßstäbe, die im Alltag nur schwer zu erfüllen waren.

Eine Szene aus der Romantik, die eine elegante Frau in fließenden, sanften Gewändern in einer idyllischen Landschaft zeigt. Sie ist von zartem Fluss umgeben.

Andererseits wurden sie wieder in traditionelle, oft einschränkende Rollen gedrängt. Dieses Spannungsfeld zwischen Inspiration und Realität war typisch für die romantische Zeit.


20. Jahrhundert – Emanzipation und der lange Weg zur Gleichberechtigung

Mit der Industrialisierung und den beiden Weltkriegen begann ein Wandel, der das Rollenbild der Frau grundlegend veränderte. Anfangs waren Frauen vor allem als Reproduktions- und Hausarbeitskräfte angesehen.

Eine dynamische Szene aus dem frühen 20. Jahrhundert, die Frauen bei der Arbeit in Fabriken und Büros zeigt und ihre zunehmende Rolle in der Arbeitswelt symbolisiert.

Der Bedarf an Arbeitskräften während der Kriege sorgte nun dafür, dass Frauen verstärkt in den Arbeitsmarkt eintraten. Diese Erfahrungen ebneten den Weg für den politischen Kampf um das Frauenwahlrecht und weitere Rechte. Bereits in den 1910er und 1920er Jahren wurden erste Erfolge erzielt, die den Grundstein für spätere Gleichstellungsdebatten legten.

Später rüttelte die 68er-Bewegung an den festgefahrenen Geschlechterrollen. Frauen forderten nicht nur formale Gleichberechtigung, sondern auch die Befreiung von gesellschaftlich verankerten Rollenzuschreibungen. Themen wie sexuelle Selbstbestimmung, Abtreibungsrechte und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf rückten in den Vordergrund. Der Weg war lang und mitunter steinig, doch die Fortschritte, die in dieser Zeit erzielt wurden – von verbesserten Arbeitsrechten über den Ausbau des Mutterschutzes bis hin zur stärkeren politischen Teilhabe – haben unsere heutige Gesellschaft nachhaltig geprägt. Diese Erfolge erinnern daran, dass der Kampf für Gleichberechtigung ein stetiger Prozess ist, bei dem wir immer wieder aufs Neue ansetzen müssen.


Moderne Medien und das 21. Jahrhundert
Frauen zwischen Selbstoptimierung und #MeToo

Heute leben wir in einer Ära, in der digitale Medien und soziale Netzwerke allgegenwärtig sind. Supermodels, Influencerinnen und ästhetisch inszenierte Instagram-Posts prägen unser Bild von Weiblichkeit. Oft vermitteln diese Darstellungen ein nahezu unerreichbares Schönheitsideal – verstärkt durch Filter und Bildbearbeitung.

Dieser ständige Vergleich führt zu einem enormen Druck, der das Gefühl vermittelt, nie gut genug zu sein und treibt viele in die Erschöpfung. Es ist, als ob wir – Frauen wie Männer – jeden Tag auf einem digitalen Laufsteg stehen müssten. Ein ständiger Wettlauf um Likes und Perfektion.

Eine moderne Szene zeigt eine junge Frau, die ein Smartphone hält, umgeben von schwebenden Social-Media-Symbolen, Fitnesssymbolen und Schönheitsbildern.

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft gelten in der Karriere, Erfolg und persönliche Effizienz als zentrale Werte. Gerade auf Frauen lastet ein erheblicher Druck zur ständigen Optimierung – sei es im Beruf, in der körperlichen Fitness oder im Lebensstil. Ein nahezu unerschöpfliches Angebot an Coaching-, Fitness- und Wellnessprogrammen verstärkt diesen Druck. Die Werbung suggeriert, dass persönliches Glück und gesellschaftliche Anerkennung untrennbar mit sichtbaren und messbaren Erfolgen verbunden sind. Der Wunsch, den allgegenwärtigen medialen Schönheits- und Erfolgsbildern zu entsprechen, treibt viele Frauen zu ästhetischen Eingriffen und medizinischen Behandlungen.

Die modernen Medien bieten jedoch auch Chancen: Sie ermöglichen es, vielfältige und authentische Lebensentwürfe sichtbar zu machen. Frauen können ihre eigenen Narrative kreieren, sich vernetzen, wie die globale #MeToo-Bewegung zeigt, die Schweigen brach und Solidarität schuf. Sie selbst etablieren alternative Rollenbilder, die über traditionelle Schönheitsideale hinausgehen. Der digitale Raum ist heute ein Ort der Selbstverwirklichung und des Austauschs, der uns alle ermutigt, uns nicht von unrealistischen Standards einschränken zu lassen.


Gemeinsam in die Zukunft – Ein Aufruf an alle

Liebe Frauen, eure Geschichte ist ein beeindruckender Weg von der natürlichen Gleichberechtigung in der Steinzeit über viele Herausforderungen hin zu den großartigen Erfolgen, die wir heute feiern dürfen. Ihr habt euch in jeder Epoche neu definiert, habt Widerstände überwunden und seid immer wieder aufgestanden – mit Mut, Stärke und einem unerschütterlichen Lächeln.

Eine inspirierende Szene, die eine vielfältige Gruppe von Menschen zeigt – Männer und Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund – die zusammenstehen und auf einen hellen und offenen Horizont blicken

Liebe Männer, dieser Weg ist keineswegs eine Schuldzuweisung. Es geht nicht darum, Vorwürfe zu machen, sondern die Entwicklung der Geschichte anzuerkennen und gemeinsam einen neuen, respektvollen Weg einzuschlagen. Es ist an der Zeit, auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten und die einzigartigen Stärken, die jeder von uns mitbringt, zu vereinen. Nur so können wir echte Synergien schaffen und ein Miteinander fördern, in dem sich alle entfalten können.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, eine Zukunft zu gestalten, in der gegenseitiger Respekt, Offenheit und Unterstützung im Mittelpunkt stehen – und in der wir immer daran denken, dass wir alle, solange unsere Träume leben, die Kraft haben, sie in die Tat umzusetzen. Denn am Ende zählt, dass wir gemeinsam weitermachen – mit Herz, Humor und einer guten Portion Tatendrang.


Was kannst Du heute dazu beitragen?

Euer Henryk

Hinweis: Dieser Text wurde in einem kooperativen Prozess verfasst, bei dem mir KI-basierte* Unterstützung als kreatives Werkzeug diente. Der finale Text ist aber selbstverständlich mein eigener Beitrag. Die Bilder wurden mit Hilfe von DALL·E erstellt. (*ChatGPT – o3mini - Reasoning-Modell)

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