Zuletzt aktualisiert vor 4 Jahren von Henryk
Inhaltsverzeichnis
Verwandeln wir Menschen in gefühllose Kampfmaschinen?
Leider erscheinen ab und an Artikeln, welche davon berichten, Kampfkunstschulen würden Menschen „zu einer Waffe machen“. „Kampfmaschinen“ bzw. „Killerroboter“ sind weitere beliebte Wortschöpfungen. Natürlich tragen die typischen Hollywoodfilme und auch andere Fernsehsendungen zu diesen Vorurteilen bei. Leider auch den Christen sind Kampfkünste suspekt. Das ist unnötig, wenn man breit ist sich damit zu beschäftigen. Sagt doch deren Bibel: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens“. Doch auch dieser Kampf will erlernt sein. Und damit sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt.
Erziehung zum Nicht-Kämpfer
Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt, als diese Annahme. Leider scheinen sich die Schreiber der Artikel mit der Materie nur oberflächlich oder gar nicht auseinandergesetzt zu haben. Sicher ist das Training in diesem Tempel sehr hart. Doch jeder kann sich vorher auf der Webseite informieren… In einigen Studien und Diplomarbeiten wurden die Zusammenhänge von erhöhter Aggressionsbereitschaft und Kampfsport untersucht. Diese stimmen darin überein, dass nach längerem Training durch Selbstsicherheit und Selbstbeherrschung das Gegenteil der Fall ist. Geübte Kampfkünstler verhalten sich eher deeskalierend.
Vorurteil: Alle Kampfsportler sind sprichwörtliche „Kampfmaschinen“ und unbesiegbar
Unterschiede zwischen Kampfsport und Selbstverteidigung
Menschen die Selbstverteidigung trainieren
Schaut euch die Menschen an, welche Selbstverteidigung erlernen möchten. Die meisten beginnen mit wenig Selbstbewusstsein. Überwiegend sind es Mädchen und Frauen. Ein Teil der wenigen Jungs die teilnehmen, sind entweder zart und schüchtern oder aber eher kräftig und etwas unbeholfen. Andere dagegen sind völlig überdreht und benötigen auspowern sowie das Erlernen von Kontrolle und Rücksichtnahme. In den vielen Jahren habe ich und andere befreundete Lehrer nicht einen einzigen Rambo oder Schlägertypen in den Kursen gehabt. Weil diese nicht interessiert sind und meinen, solch ein Training sein unnötig. Kerle die lernen wollen wie man sich richtig prügelt halten das nicht lange durch. Das geht den zu langsam, die meinen man lernt nicht genug.
Probiere es selbst aus
Wer solche Artikel schreibt, war vermutlich selbst nie längerfristig in einer Kampfkunstschule Schüler. Wahrscheinlich weiß er nicht, worum es eigentlich geht. Vielleicht war er mal ein oder zwei Stunden Gast oder Zuschauer. Wenn man nicht gut aufpasst, könnte man durchaus zu so solchen Annahmen kommen. Irgendwelche Techniken zur erlernen ist tatsächlich Nebensache. Auch wenn diese den größten Zeitanteil des Trainings einnehmen. Dazu erscheinen sie sehr materialistisch und sind geeignet einen Angreifer aufs Schwerste zu verletzen.
Bei uns geht es zuerst um den Menschen, die Person die sich uns anvertraut. Darum, dass sie sich selbst entdeckt. Die Kräfte und Fähigkeiten – auch zur erfolgreichen Selbstverteidigung – die jeder in sich trägt. Sich selbst anzunehmen, mit allen Licht- und Schattenseiten, sich selbst zu lieben. Es geht um „sich seiner Selbst-bewusst-sein„.
Unser Training schult Koordination, Reflexe, Ausdauer, allgemeine Fitness. Freiwerden von Fremdsteuerung, Erwartungen und Urteilen anderer ist ein weiterer wichtiger Punkt. Darüber hinaus ist unser Ziel:
- Selbstermächtigung
- Selbstbestätigung
- Selbstvertrauen
- Selbstbewusstsein
- Selbstkontrolle
- Selbstständigkeit
- Selbstsicherheit
Konfrontation vermeiden
Vor allem besprechen wir viele Wege und Möglichkeiten schwierige Situation im Vorfeld zu vermeiden. Falls solche doch entstehen, diese zu entschärfen und gefahrlos zu verlassen. Nennt sich Deeskalation. Kämpfen zu lernen, um nicht kämpfen zu müssen ist unser Ziel. Es geht um Charakter- und Persönlichkeitsentwicklung.
Lies mehr dazu in den nachfolgenden Links:
Unser Anliegen mit MSE-Selbstverteidigung
Unser Drachenkinder-Training
Liegt Kämpfen in den Genen?
Die Natur/die Gene/Gott haben das Kämpfen, vor allem in uns Männer, hineingelegt. Betrachtet mal Jungs beim Spielen. Warum gibt es Wettkämpfe? In unserer westlichen Schlaraffenlandgesellschaft ist Kämpfen um zu überleben für viele kaum noch notwendig. Die Discounter haben Samstag bis 22 Uhr offen und online kann ich rund um die Uhr Schnäppchen „jagen“. Kämpfen oder besser kämpeln ist für eine gesunde Entwicklung wichtig (siehe Anleitungen unter Downloads).
Grenzen ausloten, anerkennen und verteidigen
Sich erschöpfend auszupowern, an seine Grenzen kommen und auch mal und dabei auch mal ein paar Schmerzen zu ertragen ist wichtig. Es hilft sehr gut gegen Frust, Übellaunigkeit und schenkt einen erholsamen Schlaf. Außerdem erfährt der Trainierende Selbst-Bestätigung. „Ich kann dass, ich gehe an meine Grenzen und darüber hinaus. Ich bin belastbarer, als ich das selbst vorher wusste… „
„Begegnungen finden an den Grenzen statt. Die Begegnung mit sich selbst und mit dem Anderen.“
Helmut Standfuß – Krav-Maga-Instructor und MSE-Trainer
Ein großes Ziel ist erreicht, wenn dies geschieht: die EIGENEN Grenzen erkennen und zu akzeptieren. Dieses annehmen fällt manchen schwer, vor allem wenn man sich da vielleicht vorher etwas überschätzt hat. Wieder andere waren sich ihrer Grenzen nicht bewusst. Oder sich nicht sicher diese verteidigen zu dürfen. Diese mutig und klar zu kommunizieren ist der nächste wichtige Schritt. Zuallerletzt geht es darum sich im absoluten Notfall zu schnell und kompromisslos zu verteidigen.
Individuelle Gewaltprävention – So wirst du KEIN Opfer
Deeskalation – Was tun, wenn man in der Falle sitzt?
Zeit zu kämpfen – Schluss mit nett!
Also dann, lerne kämpfen – Liebe Grüße
Dein Coach Henryk